NIEHUES & DÜTTING 1942 –
Fotograf: Dr. Paul Wolff

Der Frankfurter Fotograf Dr. Paul Wolff fotografierte im Kriegsjahr 1942 den Textilbetrieb Niehues & Dütting für eine Jubiläumsbroschüre anlässlich des 75. Geburtstages von Firmengründer Bernhard Niehues. Die Aufnahmeserie enthält auch Aufnahmen osteuropäischer Zwangsarbeiterinnen. Die Broschüre wurde nie veröffentlicht. Aufgrund kriegsbedingter Papierknappheit lehnte die NS-Reichsstelle für Papierverwertung den vorgesehenen Druck ab. Dr. Paul Wolff (1887 – 1951) gilt im Bereich der künstlerischen Fotografie als „Pionier der Kleinbildkamera“. Dies war der herausragenden Nutzung der Leica-Kleinbildkamera geschuldet, mit deren Herstellerfirma, Ernst Leitz in Wetzlar, er eine enge Zusammenarbeit pflegte. Unter den großen Fotografen seiner Zeit wie Albert Renger-Patzsch und Hugo Erfurth galt er als Könner der dynamischen Fotografie, die sich der Darstellung des lebendigen Rhythmus von Menschen und Maschinen verschrieben hatte. Dabei entsprachen seine Bilder allerdings nicht der vorherrschenden NS-Ästhetik.

Anlässlich einer großen Wolff-Retrospektive im Historischen Museum der Stadt Frankfurt schrieb die Frankfurter Rundschau 1996: „Seine Stadt- und Menschenporträts haben nichts Martialisch-Auftrumpfendes oder Verherrlichendes. Sie spiegeln vielmehr das Bemühen, die Ästhetik einer Epoche abzulichten.“