Ausstellung 1: Textilgeschichte
und Textilkultur im NINO-Hochbau

Das Stadtmuseum im NINO-Hochbau: Die Ausstellung „Menschen, Mode und Maschinen“.

Die Textilgeschichte und Textilkultur des einstigen Textilzentrums Nordhorn finden ihren Ort in der im April 2011 eröffneten Dauerausstellung „Menschen, Mode und Maschinen“ im NINO-Hochbau. Mit Mitteln der Stadt Nordhorn betreibt das Stadtmuseum im 1. Obergeschoss eine Ausstellungsfläche von 1.200 Quadratmetern.

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An einem authentischen Ort einstiger Textilproduktion erzählen wir exemplarisch die Textilgeschichte Deutschlands und Westeuropas. Über 100 Jahre lang galt der Satz „Nordhorn hängt am Baumwollfaden“. Zu Beginn der 1960er Jahre zählten die großen Textilbetriebe der Stadt, NINO, Povel und Rawe noch fast 12.000 Mitarbeiter, die Jahr für Jahr Millionen Meter Stoff produzierten. Eine Zeit, in der insbesondere das Unternehmen NINO in die „Champions League“ der europäischen Textilindustrie aufstieg. Wie viele andere in Westeuropa ansässige Textilfabriken mussten auch NINO, Povel und Rawe den Verwerfungen der in den 1970er Jahren einsetzenden Globalisierung Tribut zollen. Im Sommer 2001 stellte mit Rawe die letzte der einst „Großen Drei“ Nordhorner Textilfabriken die Produktion ein.

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In der Ausstellung zeigen wir eine Auswahl aus rund 20.000 Industriefotografien, etlichen Film- und Fernsehreportagen, Betriebszeitschriften, Gemälde, Arbeitsurkunden und Hunderten von Dokumenten und Memorabilia. Die Exponate verbinden sich zu einem eindrucksvollen Rückblick in die Arbeitswelt der Textilwerker und die Wirtschaftsgeschichte des Textilzentrums Nordhorn. Ein einzigartiger Bestandteil der Ausstellung sind dabei die Aufnahmen so großartiger Industriefotografen wie Rudolf Bulla, Charles Compére, Otto Steinert, Ferdinand Tesch, Alfred Tritschler, Charles Wilp und Paul Wolff.

Stichwort: Textilkultur
Des Weiteren versteht sich die Ausstellung als eine Hommage an die Mode- und Werbewelt der Nordhorner Textilproduzenten. Eine Auswahl aus rund 100.000 Modefotografien, Modezeitschriften, Original-Kleidungsstücken aus NINO-, Povel- und Rawe-Stoffen, Hunderten von Musterbüchern und Mustercoupons, aus Kollektionskatalogen und Werbeartikeln aus der NINO-, Povel- und Rawe-Historie vereinen sich zu einer Zeitreise durch die von den Nordhorner Textilern inspirierte Modewelt der Nachkriegsjahrzehnte. Ein großer Teil der ausgestellten Modefotografien entstand im Zuge der zwischen 1950 und 1990 mit Millionenaufwand in Szene gesetzten Markenwerbung für Kleidung aus NINO-Stoffen wie den berühmten „NINO-Flex-Mantel“. Weitere der ästhetisch anspruchsvollen Modefotografien illustrierten Modereportagen über Kleidung aus Nordhorner Stoffen in Zeitschriften wie „Vogue“, „Stern“, „Brigitte“, „Petra“, „Film und Frau“ oder auch der 60er-Kultzeitschrift „TWEN“. Zu entdecken gibt es bisher nie gezeigte Fotostrecken von Modefotografen wie Helmut Newton, F.C. Gundlach, Guy Bourdin, Frank Horvat, Hans-Günther Kaufmann, Charlotte March, Christa Peters, Rico Puhlmann und Regina Relang. In Kleidung aus NINO-, Povel- und Rawe-Stoffen finden Sie einstige Starmodels wie Ina Balke, Marie-Louise Steinbauer, Gloria Friedrich, Erika Schöning, Francoise Rubartelli und Uschi Obermaier. Nicht zuletzt erfahren Sie, was Modedesigner wie Karl Lagerfeld, Daniel Hechter, Bessie Becker und Heinz Oestergaard einst mit dem Textilunternehmen NINO verband.

Besondere Highlights der Ausstellung:

  • Rauminszenierungen wie „1968: Povel, Emma Peel und die Swinging Sixties“.
  • Modenschauen – ein Blick auf die Laufstege der Jahre 1950 bis 1999.
  • Wandinstallationen wie „Paul Flora zeichnet für NINO“ mit Originalzeichnungen des Schweizer Künstlers und „René Gruau zeichnet für NINO“ mit Illustrationen des Pariser Modezeichners.
  • Dressing Room – die Modeboutique des Stadtmuseums mit einer großen Auswahl an Original-Kleidung zum Anprobieren und Verkleiden im „Retro-Look“.
  • Museumskino mit „Textilgeschichte im aufenden Bild“. Dokumentarkino mit Kurzfilmen wie der „NINO-Werberolle“ aus den 50er Jahren und einem 1968 gedrehten „Mrs. Emma Peel Modekrimi“ – in der Hauptrolle: Diana Rigg aus „Mit Schirm, Charme und Melone“

Rundgang 1

Rundgang 2